Freunde des Mittelalters
  Räuber Hackemer und der Cowelenzer Kaufmann
 

Räuber Hackmer und der „Cowelenzer“ Kaufmann

 

Anno 1756-1763, es tobt der siebenjährige Krieg. Mit der allgemeinen Ordnung ist es nicht weit her. Die kleinen Leuten haben es schwer, aber in solchen Zeiten ist es besonders schlimm. Keiner hilft ihnen. Die Obrigkeit knebelt sie, Wucherer pressen sie aus. So wird Hackemer zum Wohltäter der armen Bauern und Arbeiter. 

So geschah es eines Tages das Hackmer dem Hof auf der Nundels Wies einen Besuch abstattete. Er hatte schon oft hier Rast gemacht und brachte den Kindern auch immer eine Kleinigkeit mit. So wurde er auch diesmal von den Bauernkindern jubelnd empfangen. Nur die Bäuerin war auffällig wortkarg. Nach dem sich Hackemer am Apfelmost und dem Brot gestärkt hatte, sprach er die Frau an: „Ich sehe doch das dich was bedrückt. Schütte mir dein Herz aus vielleicht kann ich dir helfen. “  Die Frau wollte zuerst nicht so recht raus mit ihrem Kummer, aber dann erzählte sie ihm doch was sie bedrückte.

Die Abgaben des Grafen wären so hoch, die Ernte aber letztes Jahr und jetzt schlecht. Die zwei ältesten Buben hätten man ihnen vom Hof geholt und in die Armee gesteckt. Das jüngste Kind sei schwer krank geworden und obwohl sie den Arzt geholt hätten wäre es gestorben. Für den Arzt hätten sie ihre letzten Ersparnisse verbraucht. Ihr Mann wäre so verzweifelt das er sich betrinken gehen wollte. Sie habe nun Angst dass er vor lauter Kummer Hab und Gut vertrinken und eventuell verspielen könne. Was würde dann aus ihr und den Kindern werden.

Hackmer tröstet die verzweifelte Frau und verspricht ihr nach ihrem Mann zu sehen und ihn heimzuschicken. Er findet den Bauern auch noch rechtzeitig in der Raststation Neuheusel. Zum Glück hat der Alkohol dem armen Mann noch nicht ganz den Verstand vernebelt. Hackemer gelingt es ihn mahnenden Worten und einigen Geldstücken zurück zu seiner Frau zu schicken.

Zur gleichen Zeit wie der Bauer und Hakemer in der Gaststube sind, ist auch ein Kaufmann aus Koblenz da. Dieser handelt mit Brandwein und nimmt es nicht so genau mit der Reinheit seines Gesöffes. Auch sonst ist er kein guter Mensch und hat so manchem armen Tropf über´s Ohr gehauen. So hatte er auch schon leichte Beute gewittert, als er des Bauern gewahr wurde. Den einfälltigen Mann  erst einmal betrunken gemacht, wäre es für ihn ein leichtes gewesen diesen zu einem Würfelspiel zu überreden und ihn dabei zu betrügen. So war er schon an so manches Hab und gut gekommen. Doch diesmal hatte er Pech. In seiner Wut über das entgangene Geschäft wollte er sich mit Hackemer anlegen. Den Räuber selber zu stellen war er zu feige. So legte er sich einen Plan zurecht. Er wusste dass es nicht mehr lange dauernd konnte bis der Gandmarieposten Einkehr machte in der Gaststube. Wenn er Hackemer lange genug festhalten könne müsste dieser den Schergen in die Hände fallen. So tat der Kaufmann sehr freundlich und schenkte den einen oder anderen Brandwein Hackemer ein. Doch Hackemer war nicht dumm und durchschaute das falsche Spiel des Kaufmannes.

Unter einem Vorwand sich erleichtern zu müssen verließ er gerade noch rechtzeitig den Schankraum. Als kurz darauf die Schergen eintraten war der böse Plan des Kaufmannes zu nichten gemacht, der Räuber war geflohen.

Aber noch übler wurde es dem falschen Kaufmann als er mit seiner Fuhre weiterfahren wollte. Seine ganzen sechs Wagen voll mit üblem Gepansche, insgesamt 13 Fäsern zu je 15 Maß und 20 Fasszu je 6 Maß waren ausgelaufen.

Da konnte er noch so den Räuber Hackemer verfluchen, seine Fässer waren leer und er musste mit unverrichteten Dingen nach Hause kehren.

So hatte Hackemer wieder einmal den Armen geholfen und die Reichen bestraft.

 
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